Anträge & Anfragen

Antrag der CDU-Ratsfraktion: Städte erzeugen klimaneutrales Gas

Beschlussentwurf:

Der Stadtrat beschließt, die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob und inwieweit sich die Umsetzung verschiedener Studien des Instituts für ökologische Wirtschaftsförderung für die urbane Wasserstoffherstellung eignen und für Koblenz umsetzbar sind. Über das Ergebnis ist der Stadtrat zeitnah zu informieren.

Begründung:

Im Rahmen der Prüfung einer zirkulären Wertschöpfung könnte sich eine Gasproduktion in Städten mit erneuerbaren Strom sowohl für die Umwelt als auch wirtschaftlich lohnen. Das gilt insbesondere dann, wenn Abfallströme als Wasserstoffquelle dienen. Kläranlagen können deshalb ein geeigneter Standort für die Wasserstoffherstellung mit der so genannten Schmutzwasser-Plasmalyse sein. Dies gilt speziell für Kläranlagen mit Faultürmen, bei denen ein Zentratwasser entsteht, dass eine deutlich höhere Ammoniumkonzentration aufweist als das übliche Abwasser in Kläranlagen. Das neuartige Verfahren der Schmutzwasser-Plasmalyse, das von der Firma Grafhorst entwickelt wurde, nutzt Strom, um von dem Ammonium, dass im Zentratwasser enthalten ist, Wasserstoff abzuspalten.

Da das Verfahren an den Kläranlagenbetrieb gekoppelt ist, wird es in der Regel kontinuierlich und weniger ausgerichtet am Angebot an erneuerbaren Strom gefahren. In diesem Fall erfolgt ein Betrieb der Plasmalyse physikalisch gesehen mit dem Strommix aus dem Netz. Der Klimanutzen nimmt mit steigendem Anteil bei den erneuerbaren im Strommix deutlich zu. Die Klimabilanz, die ohnehin deutlich besser ausfällt als bei der Nutzung von fossilem Erdgas, wird somit stetig optimiert.