Vom 10. bis 25. September 2023 tagt das UNESCO-Welterbekomitee in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad. Auf seiner 45. Sitzung berät das Gremium über die Aufnahme neuer Stätten in die Welterbeliste, den Erhalt und Schutz des Menschheitserbes sowie über die Weiterentwicklung des Programms. Die Sitzung sollte ursprünglich im Juni 2022 in Russland stattfinden. Das Treffen war infolge des russi-schen Angriffs auf die Ukraine verschoben worden.

Die Deutsche UNESCO-Kommission informiert Öffentlichkeit und Medien über den Verlauf und die Entscheidungen der Sitzung. Im Vorfeld findet am Dienstag, 5. September 2023, um 11.00 Uhr ein Hintergrundgespräch statt. Carolin Kolhoff, Fachbereich Welterbe der Deutschen UNESCO-Kommission, und Friederike Hansell, Koordinierungsstelle Welterbe des Auswärtigen Amtes, erläu-tern Ablauf und Themen der diesjährigen Komitee-Sitzung.

Auf der Homepage der UNESCO sind die umfangreichen Beratungsunterlagen zu der kommenden Sitzung abrufbar (https://whc.unesco.org/en/sessions/45COM/documents). Als in dem Weltkulturer-be Mittelrheintal gelegen sind auch die Koblenzer Seilbahn, die Löhnberger Mühle in Lahnstein, das Plateau auf der Loreley und andere genannt. Aus den Beratungsunterlagen (relevant ist Dokument 45 COM WHC/23/45.COM/7B.Add, hier Nr. 187, Seite 272) ist – wenn auch mühsam – die Empfeh-lung des vorbereitenden Gremiums erkennbar, wonach
➡ die Bundesrepublik aufgefordert wird, die Ergebnisse der Mission 2022 (Icomos) „umzuset-zen“: die Seilbahn an anderer Stelle zu errichten.

Daher fragte die CDU-Fraktion:

  1. Wem gegenüber haben die Stadt und die Landesregierung im Interesse des Erhalts der Seil-bahn für die Erstellung der aktuellen Beratungsunterlagen Stellung genommen?
    Wenn ja: wann und mit welchen Inhalten?
  2. Haben Stadt und Land wie bereits vor einigen Jahren im Zusammenspiel zwischen den dama-ligen Oberbürgermeister Professor Dr. Hofmann-Göttig und Dr. Michael Fuchs, damals MdB, geschehen, das Auswärtige Amt und gegebenenfalls das Kanzleramt auf die Bedeutung der kommenden Entscheidung in Riad mit größtmöglichen Nachdruck aufmerksam gemacht?
  3. Werden Stadt und Land die auf der Homepage des deutschen UNESCO-Komitees genannten Ansprechpartner und weitere Sitzungsteilnehmer vor der Sitzung in Riad für den Erhalt der Seilbahn am derzeitigen Standort – wenn auch gegebenenfalls mit architektonischen Änderun-gen – kontaktieren?
  4. Werden Vertreter der Stadt oder, wie es jedenfalls bei der letzten Entscheidung vor einigen Jahren gewesen ist, des Landes für die das Mittelrheintal betreffenden Aspekte während der Sitzung in Riad sein und gegebenenfalls sprechen?