Anträge & Anfragen

Antrag der CDU-Ratsfraktion: Erstellung eines Regenwassermanagement-Konzepts

Beschlussentwurf:

Der Stadtrat möge beschließen, die Verwaltung wird beauftragt, ein Regenwassermanagement-Konzept mit dem Ziel der Regenwasser-Bewirtschaftung für die Stadt Koblenz, unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes von Baumrigolen und der Schwammstadt (Sponge City)-Ansätzen, zu erstellen sowie Fördermöglichkeiten zu eruieren und die Umsetzung in Neubaugebieten zu berücksichtigen.

Begründung:

Ein modernes Regenwassermanagement verfolgt heute gleichzeitig mehrere Ziele. Planungsprozesse werden damit deutlich komplexer als früher, wo die Entwässerungssicherheit noch das alleinige Ziel der Planung von Kanalisationen war.

Die Ziele eines modernen Regenwassermanagements sind daher deutlich umfassender zu sehen als nur die Gewährleistung eines guten „Entwässerungskomforts“:

• Gewässerbelastungen durch Regenwassereinleitungen sollten vermieden werden, sowohl in stofflicher als auch hydraulischer Hinsicht. Dies gilt selbstverständlich auch für das „Gewässer Grundwasser“.

• Regenwasserabflüsse sind so zu begrenzen, dass keine Hochwasserverschärfung auftritt.

• Der natürliche Wasserhaushalt sollte auch nach einer Bebauung weitgehend erhalten bleiben. Dies betrifft sowohl die Komponente „Versickerung“ (im Hinblick auf eine ausreichende Grundwasserneubildung) als auch die Komponente „Verdunstung“ (mit dem Ziel, einen positiven Beitrag zu einem besseren Stadtklima zu leisten).

• Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung sollten wirtschaftlich sein, sowohl hinsichtlich der Herstellung als auch des Betriebes. Dies schließt auch eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Randbedingungen ein.

• Zusammenfassend kann als Ziel eines modernen Regenwassermanagements formuliert werden: „Unter Beibehaltung des gewohnten Entwässerungskomforts sind die Nachteile der konventionellen Regenentwässerung zu vermeiden“.

Baumrigolen speichern in einem zwölf Kubikmeter großen Pflanzraum unter dem Baum Regenwasser der Straßen und vorsorgen die Pflanze in Trockenzeiten mit Flüssigkeit. Die Bäume werden durch diese Art der Bewässerung widerstandsfähiger und gesünder, spenden mehr Schatten und Verdunstungskühle. Zudem machen sie die Stadt sicherer gegen Starkregen, da das Regenwasser bei Starkregenereignissen erst verzögert in das Kanalnetz einläuft.

Siehe auch: https://www.sieker.de/fachinformationen/umgang-mit-regenwasser/article/ziele-der-rw-bewirtschaftung-75.html

https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1373949.de.html