
Die CDU-Fraktion hat im Forstausschuss einen Änderungsantrag zur Erweiterung des PEFC-Zertifikats für Waldbesitzer eingebracht. Ziel des Antrags ist es, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder zu integrieren. Die vorgeschlagenen Änderungen umfassen insbesondere den Erhalt von Biotopbaumwärtergruppen, die Aufrechterhaltung ausgewiesener Stilllegungsflächen über den Förderzeitraum hinaus, Rückegassen mit einem Mindestabstand von 40 Metern, die Implementierung von Maßnahmen zur Wassersicherung im Wald, die Vermarktung von Ökosystemleistungen und CO2-Kompensationszertifikaten sowie den Erhalt des klimaangepassten Wald-Managements.
Erhalt von Biotopbaumwärtergruppen zur Förderung der Biodiversität
Biotopbäume spielen eine entscheidende Rolle für die Biodiversität in Wäldern. Sie bieten Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und tragen zur ökologischen Vielfalt bei. Die CDU-Fraktion fordert, dass diese Bäume verstärkt geschützt und erhalten werden, um die natürlichen Lebensräume zu bewahren und die ökologische Balance zu unterstützen.
Aufrechterhaltung der Stilllegungsflächen über den Förderzeitraum hinaus
Ein weiterer zentraler Punkt des Änderungsantrags ist die Aufrechterhaltung der ausgewiesenen Stilllegungsflächen über den Förderzeitraum hinaus. Diese Flächen sollen dauerhaft aus der forstlichen Nutzung genommen werden, um die natürliche Waldentwicklung zu fördern. Durch die Stilllegung können sich die Wälder ungestört entwickeln und zu Naturwäldern heranwachsen, die gegenüber klimatischen Veränderungen widerstandsfähiger sind und eine höhere Biodiversität aufweisen
Rückegassen mit einem Mindestabstand von 40 Metern
Um die Bodenverdichtung zu minimieren und die ökologische Integrität zu erhalten, fordert die CDU-Fraktion einen Mindestabstand von 40 Metern zwischen Rückegassen. Dies soll die Schäden am Waldboden durch schwere Maschinen reduzieren und die Bodenfruchtbarkeit erhalten.
Implementierung von Maßnahmen zur Wassersicherung im Wald
Die CDU-Fraktion schlägt vor, Maßnahmen zur Wassersicherung im Wald zu implementieren, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhöhen und Hochwasserspitzen zu reduzieren. Diese Maßnahmen sollen den Wald als natürlichen Wasserspeicher stärken und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Extremereignissen verbessern.
Vermarktung von Ökosystemleistungen
Die CDU-Fraktion setzt sich für die Vermarktung von Ökosystemleistungen wie Bodenschutz, Wasserspeicherung, Sauerstoffproduktion und CO2-Speicherung durch die Stadtverwaltung an ortsansässige Firmen ein. Diese Firmen können den Koblenzer Stadtwald werbewirksam unterstützen und gleichzeitig von den ökologischen Vorteilen profitieren.
Vermarktung von CO2-Kompensationszertifikaten mit TÜV-Siegel
Ein weiterer Vorschlag ist die Vermarktung von CO2-Kompensationszertifikaten mit einem TÜV-Siegel. Diese Zertifikate sollen den Waldbesitzern zusätzliche Einnahmequellen bieten und gleichzeitig zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen.
Erhalt des klimaangepassten Wald-Managements
Schließlich fordert die CDU-Fraktion den Erhalt des klimaangepassten Wald-Managements über den Auslauf der Fördermittel hinaus. Dies soll sicherstellen, dass die Wälder langfristig gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet sind und ihre lebenswichtigen Ökosystemleistungen bereitstellen können.
Breite Unterstützung von anderen Parteien
Der Änderungsantrag wurde von den Freien Wählern, der WGS, der AfD und der FDP voll unterstützt. Diese Parteien teilen die Ansicht, dass das PEFC-Zertifikat, in seiner erweiterten Form als „PEFC Deluxe“, alle notwendigen Förderungen ausschöpft und den Revierförstern den nötigen Planungsspielraum bietet. Im Vorfeld hatten sich die benannten Fraktionen mit den Revierförstern getroffen und Informationen aus erster Hand gesammelt.
Im Gegensatz dazu fordern die SPD und die Grünen jeweils ein FSC- bzw. Naturlandzertifikat
Tim Josef Michels, forstpolitischer Sprecher, kritisiert diese Zertifikate, als überregulierend und bürokratisch aufblähend, was die Arbeit der Revierförster erheblich behindern würde. Michels betont, dass der CDU-Antrag den Revierförstern mehr Freiheit und weniger bürokratischen Aufwand ermöglicht.
Im Vorfeld des Antrags hat die CDU-Fraktion an zahlreichen Waldbegehungen teilgenommen, um die wichtigsten Punkte zu identifizieren, die ohne zusätzlichen Personalaufwand und weitere Kosten umgesetzt werden können. Michels betont, dass die CDU-Fraktion großes Vertrauen in die Fachleute im Wald hat und unser Wald auch weiterhin eine gute Zukunft hat.