In stundenlanger Debatte hat der Stadtrat in seiner Sondersitzung die erforderlichen Mittel für die Liquiditätssicherung des GKM abgesegnet. Zuvor hatten Unternehmensberater die Ergebnisse ihrer Prüfungen vorgestellt, wie es um das GKM bestellt ist. In der sich anschließenden Diskussion waren sich die meisten Stadtratsmitglieder einig, dass es nur mit einem klaren Auftrag für die künftige Ausrichtung und Struktur weitere Hilfen von der Stadt geben wird. Einen entsprechenden Vorschlag aus den Reihen der Verwaltung suchten die Ratsmitglieder aber vergeblich. „Wir sollen über die Zukunft entscheiden und unsere hauptamtlichen Vertreter haben offensichtlich keine Idee, wie es weitergehen könnte“, wunderte sich auch Ratsmitglied und Bundestagsabgeordneter Josef Oster. In dem dann gefassten Beschluss hat eine breite Mehrheit des Stadtrates die Eckpunkte einer künftigen Struktur unter kommunaler Führung, gerne zusammen mit dem Landkreis Mayen-Koblenz, als Grundlage für die Erarbeitung eines Zukunftskonzeptes festgelegt. Dabei will man sich auch potentiellen externen Partnern nicht verschließen.
Für die bisherige Gesellschaftsstruktur sieht der Stadtrat keine Zukunft mehr.
„Wir haben uns in der Vergangenheit aufgrund der schwierigen Gemengelage innerhalb der Gesellschaft sehr schwer getan, um zügige Entscheidungen zu treffen. Das kann zukünftig so nicht mehr sein“, ist sich Ernst Knopp, jahrelanges Mitglied der Gesellschafterversammlung im GKM, sicher. Mit dem jetzt vorliegenden klaren Kompass für die Zukunft der Gesundheit in unserer Region sei aber auch klar, dass bei einem Scheitern dieser Neuausrichtung der Erhalt der heutigen Einrichtung sehr schwierig werde. Es sei wünschenswert, dass sich der Landkreis neben der von ihm ebenfalls beschlossenen finanziellen Hilfe auch diesem klaren Votum zur Zukunft des Gemeinschaftsklinikums anschließen könnte.
„Mit unserem im Ergebnis bestätigten Änderungsantrag für eine kommunal geführte Zukunft konnten wir ein klares Zeichen auch an die Mitarbeiter und Patienten geben, dass wir uns mit unserer Gesundheitsversorgung sehr gewissenhaft auseinandersetzen und konstruktiv für den Erhalt einsetzen. Das ist keine einzelne politische Richtung, sondern ein starkes Signal einer breiten Mehrheit dieses Stadtrates“, so der Fraktionsvorsitzende Stephan Otto.